Gerichte, die die Welt veränderten

Sarah Wiener schreibt Geschichte: 33 Menüs, die historische Persönlichkeiten bei großen Anlässen aßen plus Rezepte zum Nachkochen. Was aßen John F. Kennedy und Konrad Adenauer bei ihrem Treffen in Berlin? Was aß Nelson Mandela am Vorabend seiner Freilassung nach 27 Jahren Haft? Was war das Hochzeitsmahl von Frida Kahlo und Diego Rivera? Von Cäsars Festmahl nach seinem Sieg über die Gallier bis zum Bankett nach Obamas Amtsantritt erzählt Sarah Wiener von großen Essen und macht dabei Geschichte greifbar. Die Rezepte liefert sie dazu und bietet damit ihren Lesern die Möglichkeit, einem Abend mit Freunden einen besonderen Rahmen zu geben.

Kochend durch die Weltgeschichte
In einem aufwändigen Projekt recherchierte Sarah Wiener für ihr Buch ‚Gerichte, die die Welt veränderten‘ (edition a, 25 Euro) mit einem Team, was historische Persönlichkeiten bei bedeutenden Ereignissen gegessen haben. In 33 Stationen kocht sie sich durch die Weltgeschichte, beginnend im Jahr 52 vor Christus, bei Julius Cäsars Festmahl anlässlich seines Sieges über die Gallier und endend im Jahr 2009 bei Barack Obamas Essen anlässlich seiner ersten Amtseinführung zum amerikanischen Präsidenten. „Ich wollte mit diesem Buch meinen Lesern die Möglichkeit bieten, sich der Geschichte durch den Magen zu nähern. Viele historische Aspekte kennt man aus zahlreichen Quellen. Was uns aber alle interessiert, ist doch das Persönliche, Anfassbare, Private und wie es überhaupt zu diesen besonderen Ereignissen kam oder wie sie persönlich erlebt wurden. Zudem kann man natürlich auch einem Abend mit Freunden einen spannenden Rahmen geben", sagt Wiener. "Es ist doch toll, wenn Sie als Gastgeberin oder Gastgeber sagen können: Ich serviere heute als Nachspeise den Strudel, den Josip Broz Tito persönlich für Sophia Loren gebacken hat. Und dann erzählen Sie, weil Sie es im Buch gelesen haben, wie das damals war, als der jugoslawische Staatspräsident die Schauspielerin auf seine Privat-Insel einlud und bekochte.“

Cäsars Wildschweinbraten
Eines von Wieners Auswahlkriterien war dabei, welches subjektive Gefühl ein historisches Ereignis auslöst. "Das letzte Essen auf der Titanic vor deren Untergang würde kaum jemand gerne nachkochen, ebensowenig wie Henkersmahlzeiten, auch wenn die Delinquenten berühmt waren", sagt sie. "Das Festmahl anlässlich des Sieges von Julius Cäsar über die Gallier, das sich in meinem Buch findet, schon eher. Oder das Partyessen, das der amerikanische Autor Truman Capote anlässlich des Welterfolges seines Romanes 'Kaltblütig' der High Society servierte und das ich ebenfalls präsentieren kann." Gleichzeitig versuchte Wiener, die Rolle von starken Frauen in der Geschichte zu betonen. Deshalb finden sich in ihrem neuen Buch auch Geschichten und Gerichte u.a. um die Nobelpreisträgerin Marie Curie, um Gertrude Ederle, die als erste Frau den Ärmelkanal durchschwamm, um die US- Bürgerrechtlerin Rosa Parks oder um die amerikanische Lyrikerin Emily Dickinson.

Teilnehmen an der Geschichte
"Betrachten wir große historische Ereignisse aus der Perspektive der dabei servierten Gerichte, werden sie menschlicher und greifbarer", sagt Wiener. "Das zeigt im Buch besonders deutlich etwa die Geschichte über Franklin D. Roosevelt, Winston Churchill und Josef Stalin, die mitten im Zweiten Weltkrieg bei einem Essen über die Zukunft Europas entschieden. Ein Gericht wie jenes nachzukochen, das diese drei Männer miteinander gegessen haben, ist etwas ganz Besonderes, aber zeigt auch die Absurdität politischer Verhandlungen."

Die Autorin: Sarah Wiener wurde 1962 in Halle, Westfalen, geboren und wuchs in Wien auf. Sarah Wiener führt ein erfolgreiches Catering Unternehmen, ein Restaurant, eine Bäckerei und ist Miteigentümerin eines Bio- Hofes. International bekannt ist sie durch ihre beliebten Fernsehserien.

Gerichte, die die Welt veränderten
Sarah Wiener
Gebundene Ausgabe: 288 Seiten
ISBN: 978-3-99001-279-6
Preis: 24,90 €

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