Slowenische Küche aus Wien

Wenn man das Restaurant Rajh im slowenischen Murska Sobota betritt, schlägt einem gediegene Eleganz entgegen und mit „Wirtshaus“, wie es die Website ankündigt, hat das wenig zu tun. Und das gilt für die Küche genauso, wie für das Ambiente, wie sich bald herausstellen wird.

Küchenchef und InhaberLeon Pintaric kocht eine Küche, die auch alte Kulinarikhasen staunen lässt. Raffiniert, mit außergewöhnlichen Kreationen, aber auch bodenständig und der Region verhaftet. Im Vordergrund stehen erstklassige Produkte, welche die Basis für den späteren Genuss bilden. 
Gestartet wird mit Buchweizenbrot und Kürbiskernbutter – die steiermärkische Nachbarschaft ist zu merken -, danach folgen Grissini mit Schwarzkümmel und Buchweizen-Krapfen mit Roten Rüben. 
Weiter geht es mit Muskatkürbiscreme und Langosch, wobei dieses in kleinen, runden Formen serivert wird. Danach marinierte Forelle, geräucherter Buchweizen und klare grüne Kräutersuppe. Rajhov, das „Essigfleisch“ ist etwas ganz Spezielles, und das gleihe gilt für das Risotto mit Roten Rüben, Roastbeef-Scheiben, Kerbel und rotem Amarant. Der süße Abschluss mit Kastanienküchlein und Steinpilzeis ist der perfekte Wintergruss. 
Was besonders auffällt, das ist auch die Auswahl des Geschirrs. Passend zu jedem Gericht, kommt ein anderer Teller, der aussieht, als wäre er genau für diese Kreation gemacht. So fügt sich das Rote Rüben Risotto so harmonisch in einen rot marmorierten Teller, als wäre es ein Gemälde. Was es, in kulinarischer Hinsicht ja eigentlich auch ist. Denn die klassischen Roten Rüben bekommen damit einen Stellenwert, wie man es ihnen kaum zugetraut hätte: Leicht süßlich, ohne zu viel davon zu haben und gut abgeschmeckt.

Und was hat das Ganze jetzt mit Wien zu tun? 
Leon Pintaric arbeitete einige Jahr auch in Wien und hat sich von dort einiges mitgenommen. Genauso wie seine Sprache, denn er könnte durchaus als Wiener durchgehen. Die kleinen Langos allerdings kommen aus seiner Heimat, denn in der Region Murska Sobota steht Frittiertes hoch im Kurs. Aber in Wien ja eigentlich auch. Vielleicht kommt die gelungene Küche ja auch ein bisschen daher, dass die beiden Länder eine gemeinsame Vergangenheit haben, die sich auch in der Küche widerspiegelt. Und hier, im Rajch, zur Höchstform aufläuft. Was im Rajh besticht, das ist die unaufdringliche Eleganz des ganzen Ambientes, die in den Speisen ihren Widerhall findet. Hohe Qualität, hohe Kochkunst und wenig überraschend viele Auszeichnungen: Guide Michelin, Falstaff, Green Cuisine und Mitglied bei den JRE, Slovenia. Alle durchaus verdient. 
Daher also: Unbedingt hingehen, und einen genussvollen Abend einplanen, wenn man als Gast die Gegend Murska Sobota erkundet. Die im Übrigen neben dem Gasthaus Rajh auch sonst noch einiges zu bieten hat. 

 

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