Österreichs erstes „Circular Living“ Hotel vereint Kreislaufwirtschaft...
„Was zwischen uns wächst“ - das ist der Titel einer jüngst eröffneten Ausstellung in den SOHO Studios im 16. Wiener Gemeindebezirk (siehe Ankündigung „SOHO in Ottakring“ v. 25.11.). In dieser Ausstellung wird versucht, künstlerische und wissenschaftliche, feministische Positionen gemeinsam zu präsentiert, und zwar zu dem Themenkreis „Klimagerechtigkeit“. Etwa durch neue Formen des Zusammenlebens und einem generellen kultureller Wandel kann/soll der Ausbeutung der Natur entgegengesteuert werden (Schlagworte: Geschlechtergerechtigkeit versus patriarchalische Ordnung, Ökologie versus Kapitalismus und Demokratie versus Dominanz) – und das mutmaßlich effektiver als jegliche technologische Lösung. Das ist ein sehr breites Thema, das einen „Durchschnittsmenschen“ wie mich durchaus überfordert hat. Dies noch verstärkt durch die unterschiedlichen Kulturen, aus denen die Künstler/Künstlerkollektive und Wissenschaftler stammen (China, Japan, USA, Lateinamerika, Europa); von den 15 Vertretern (14 Frauen, 1 Mann) haben allerdings fast alle einen Österreichbezug und leben/arbeiten teilweise sogar hier. Meine Erkenntnis aus der Kuratoren-Führung: Es ist bemerkenswert, wie offen insbesondere Wien in diesem Bereich mit sogenannten „Migranten“ umgeht und es ist toll zu sehen, wie unterschiedlich sich junge Menschen diesem globalen Problem annehmen und dadurch ungewöhnliche und für den Durchschnittsbesucher kaum nachvollziehbare Denkanstöße liefern. Wenn Sie also eine besondere Herausforderung suchen, sind sie hier richtig.
Essay by Walter Ritter
BEGLEIT-PROGRAMM
8.1., 18 Uhr
Ökofeministische Hardware gegen Kolonialismus
Vortrag und Screening
Stefanie Wuschitz und Patrícia J. Reis
Es gilt als offenes Geheimnis, dass die Hardware in unseren smarten Geräten nicht nur Kunststoffe, sondern auch „Konfliktmineralien“ wie Kupfer und Gold enthält. Technologie ist also nicht neutral. Wir untersuchen alternative Hardware aus einer ökofeministischen Perspektive. Ökofeministische Hardware wird ohne schädlichen Bergbau, auf nachhaltige Weise und unter fairen Arbeitsbedingungen entwickelt und aus uns unmittelbar verfügbaren Materialien hergestellt, ohne Elektroschrott zu erzeugen, dezentral, mit Consent und Care. Wir haben deshalb in Zusammenarbeit mit vielen Expert:innen versucht, aus existierenden Materialien und mit alten Handwerksmethoden anti-koloniale Schaltkreise zu bauen. Wir haben uns an den üblichen Herstellungsweisen der Commons orientiert. Unser Ergebnis ist ein ethisches Hardware-Kit mit einem PCB-Mikrocontroller. Unsere PCB besteht aus im Wald gefundener Tonerde, die auf einem Lagerfeuer gebrannt wurde. Unsere Leiterbahnen bestehen aus upgecycletem Silber und alle anderen elektronischen Komponenten werden aus alten Geräten gewonnen und wiederverwertet. Der Mikrocontroller kann verschiedene inputs und outputs (Ton, Licht, Sensoren) berechnen und ist vollständig Open Source.
https://feministhackerspaces.cargo.site/Ethical-Hardware-Kit
https://ars.electronica.art/starts-prize/en/clay-pcb/
https://stefaniewuschitz.cargo.site/
Projekt gefördert vom FWF als PEEK Projekt
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10.1., 16 Uhr
Kuratoren Führung
10.1., 17–17:15 Uhr
Geography of Yellow Walls
Performance von Mehrta Shirzadian
Der Körper entfaltet sich als lebendiges Territorium und Kurkuma als heilende Substanz, in dem leuchtendes Gelb zu einer stillen Erklärung von Fürsorge und Widerstand wird. Heilung entsteht durch das Zurückgewinnen der eigenen Grenzen und das Zulassen, dass der Körper ein Ort der Rückkehr wird. Der Körper wird zur Heimat, Fleisch über Flagge, ein Territorium, das durch gelebte Erfahrung und nicht durch aufgezwungene Linien geformt ist. Die Arbeit spricht aus leidenschaftlichem Engagement für Frauengesundheit und kritische Wissenschaft und erinnert an verkörperte Wissensformen, die ignoriert oder ausgelöscht wurden. In diesem Raum steht der Körper als Beweis und Erinnerung und bietet seine eigene Geografie als Ort von Schutz, Widerstand und Zugehörigkeit an.
10.1., 17:30–19 Uhr
Between Bodies, Oil: a Cartography of Data, Stories, and Power
Gesprächsrunde mit Science Meets Art und Gäste
Im Anschluss an die Performance öffnen wir einen Dialog zwischen den Teilnehmenden und teilen Expertisen über Geschichten und Daten rund um Petromaskulinität und deren Auswirkungen auf Klima- und Geschlechtergerechtigkeit.
11.1., 15 -17.30 Uhr
Sich Verzeichnen in der Ausstellung
Ausstellungsrundgang und Workshop mit Mikki Muhr
17.1., 17 Uhr
Sonic Narratives / Resistance
Workshop von Lena Gaitani
Was sind die Auswirkungen ständiger Lärmbelastung auf die Gesundheit und die Identität einer Person. In einer gemeinsamen Übung werden wir, nach einer Präsentation der Ergebnisse der Arbeit zu „Sonic Narratives”, den Einfluss von Lärm auf die Stimme und die Körperhaltung selbst erleben und therapeutische Praktiken ausprobieren, um den Auswirkungen entgegenzuwirken.
17.1., 18 Uhr
Flowering
Performance von Sofia Gutierrez Escobar (FIA)
Eine partizipative Poesie-Performance, in der Worte Grenzen durchbrechen und Blumen in Fürsorge wachsen – zwischen Geschlecht, Migration und Klimagerechtigkeit, mit Poesie als revolutionären Akt hin zu transformierenden Zukünften.
22.1. Finissage:
22.1., 18 Uhr
“I AM CRINGE BUT I AM FREE!”
Ecoslay Lesung mit Diana Andrei und Camille Belmin
Ecoslay ist eine Bewegung – und eine Methode – um intersektionalen Umweltaktivismus in die Popkultur zu integrieren und die Art und Weise, wie wir ökologische und soziale Krisen kommunizieren, neu zu denken. Und was eignet sich besser, um den Mainstream zu erreichen, als die verführerische, zugleich ambivalente Figur des Mädchens? In dieser ersten Publikation liefern acht Künstlerinnen, Forscherinnen und Kulturarbeiterinnen ihre Interpretation von Ecoslay durch Mädchensein* als kulturelle Kraft für Umweltaktionen. Camille Belmin wird eine kurze Einführung in das Buch geben, gefolgt von einer performativen Lesung von Diana Andrei aus ihrem Text “I AM CRINGE BUT I AM FREE!”.
22.1., 19 Uhr
Collective Dinner mit claudia* sandoval romero
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