Schuhe, Schnaps & Spa

  • Köstlicher Kaffee, bei dem auch auf Optik geschaut wird

  • Der koschere Schnaps

    Der koschere Schnaps

  • Das Kurareal von Bad Luhacovice

  • Der Wächter am Batakanal

  • Die verlockenden Jelinek-Vitrine

  • Der Kaffee wird in Samples geliefert, aus welchen Marecek die besten auswählt

  • Kaffeegenuss zum Superpreis

  • Der Beweis: Jelineks Schnaps ist tatsächlich Medizin...

Was wie eine ungewöhnliche Kombination klingt, ist tatsächlich aber Erfolgstrio für einen gelungenen Urlaub. Zu finden in Bad Luhacovice, dem bekannten Kurort in Mähren, der für Gesundheit und Wellness steht, aber in seinem Umfeld auch sonst noch einiges zu bieten hat. Bad Luhacovice liegt nur rund zweieinhalb Stunden von Wien entfernt und eignet sich daher auch bestens für ein verlängertes Wochenende.

Hygiene als das Maß aller Dinge
Wer im Urlaub auf der Suche nach Gesundheit ist, landet – vor allem in Coronazeiten - über kurz oder lang in Gesundheitszentren und Kurorten. Denn dort wird neben der fachlichen Kompetenz auch ein einwandfreies Hygienekonzept geboten, das für absolute Sicherheit sorgt. Und das ist in diesen herausfordernden Zeiten, wie wir sie gerade erleben, einer der wesentlichsten Aspekte.
Das Kur-und Gesundheitswesen in Bad Luhacovice wird von einer Aktiengesellschaft dominiert, die neben der Therme auch mehrere Hotels mit unterschiedlichen Ausrichtungen betreibt. Wer Kurbehandlungen sucht, steigt im Hotel Palace ab, das die meisten Behandlungen mit dem natürlichen Mineralwasser anbietet. Die Wellnessgäste wählen zwischen dem Viersterne Resort Alexandria, das über einen luxuriösen Spabereich verfügt und dem, bei Österreichern sehr beliebten, Hotel Jurkovicuv Dum. Neben einem ebenfalls schönen Spa besticht dort vor allem die Architektur, die als volkstümlicher Jugendstil bezeichnet wird, aber deutlich Tiroler Akzente hat. Vermutlich fühlen sich unsere Landsleute deshalb dort so wohl, es kann aber auch sein, dass es an der goldenen Badewanne liegt, in der die Gäste ihre heilenden Kohlensäurebäder genießen dürfen.

Ärztliche Kompetenz
Doch zurück ins Hotel Alexandria, das mit allen relevanten Gesundheitsangeboten und dem entsprechendem Fachpersonal auch gleichzeitig Hygiene auf Krankenhaus-Niveau garantiert. Österreichische Gäste sind auch hier gerne gesehen, demzufolge sprechen viele Mitarbeiter deutsch. Ein Gesundheitsaufenthalt hier startet immer mit einem Aufnahmegespräch mit dem Arzt, der dann anhand dessen das Kurprogramm festlegt. (Österreichische Gäste haben die Möglichkeit, einen Teil der Kosten von der Krankenkasse refundiert zu bekommen, bitte vorher nachfragen, bzw. einreichen). Aber auch Gäste, die Wellness suchen, sind hier bestens aufgehoben, und bekommen den Gesundheitsfaktor gleich mitgeliefert. Denn die Massagen werden nur von ausgebildeten Therapeuten verabreicht, ein Indoor-Pool, die Saunawelt und das Kneippbecken sind ebenso der Garant für die Gesundheit, wie das Fitness-Center.

Cremesuppe und Cremeschnitte
Auch wenn ein Kuraufenthalt der Gesundheit dient, darf auf gutes Essen nicht verzichtet werden. Und so kommt es, dass das Kulinarik-Angebot im Hotel Alexandria auf höchstem Niveau ist. Die Speisen sind in der Grundtendenz gesund und leicht zubereitet, bieten aber trotzdem genauso Cremesuppen wie Süßspeisen. Und da bei der Halbpension sowohl das Frühstück, als auch das Abendessen in Buffetform angeboten werden, hat es jeder Gast selbst in der Hand, wohin seine Kulinarikreise geht. Verlockend sind die Köstlichkeiten, die sich am Buffet aneinanderreihen, aber natürlich kann das Dessert auch nur aus Obst bestehen, und die Hauptspeise aus Naturfisch und gedünstetem Gemüse. "Entscheide Dich selbst und übernimm Verantwortung für Deine Gesundheit" – so könnte man das Konzept hier zusammenfassen.
Wer es sich in kulinarischer Hinsicht besonders gut gehen lassen möchte, bucht einen Schlemmerabend im französischen A-la-carte Restaurant des Hotels , um sich an Köstlichkeiten wie einem Rehrücken mit gedünstetem Wirsingkohl und Kürbis-Pannacotta zu delektieren . Und das ganz ohne schlechtem Gewissen, denn der Pool hat bis 21 Uhr offen, sodass im Ernstfall die Kalorien auch noch abgeschwommen werden können. Das Heilwasser in Bad Luhacovice hilft übrigens bei Erkrankungen des Bewegungsapparates, des Magen-Darmtraktes und der Atemwege. https://www.hotelalexandria.cz/de/

Der (Schuh)Visionär
Das Spa-Angebot wäre nur geklärt, kommen wir also zu den Schuhen. Tomas Bata, Schuster, Unternehmer und Visionär, veränderte vor rund 140 Jahren das Gesicht der ostmährischen Stadt Zlin. Gemeinsam mit seinen Geschwistern errichtete er 1894 eine Schuhmacherfirma, die heute Filialen auf der ganzen Welt hat. Bata-Schuhe stehen für Eleganz und neue Trends und sind Schuhfans in aller Welt ein Begriff ist. Tomas Batas Aufenthalte in Amerika führten dazu, dass er neue Impulse und amerikanisches Business nach Mähren brachte. So hatte der Unternehmer sein Büro im Aufzug der Fabrik, um möglichst schnell überall zu sein und gleichzeitig aber auch die Fahrtzeit bis dorthin zu nützen. Auch das Preisprinzip der „9er“, nämlich dass Preise mit 999 besser angenommen werden, als jene mit 1000, geht auf Bata zurück. Im Zliner Bata-Museum kann man sowohl sein Geschäftsprinzip und seinen Werdegang studieren, als auch der modischen Schuhentwicklung folgen. Der Wunsch nach einem ausgedehnten Schuhkauf ist also vorprogrammiert und den kann „Frau“ sich gleich direkt in Zlin in einem Bata-Schuhgeschäft erfüllen. Zudem zeigt die Ausstellung, dass alle Trends schon einmal da waren und Schuhfans sind daher kaum überrascht, auch die trendigen Converse in ihrer Vorgängerversion im Museum zu entdecken. Die Ausstellung lässt sogar erahnen, was demnächst auf Laufstegen schuhmäßig aufpoppen könnte. Der Wellness-Urlaub kann also sehr schnell zu einem Shopping-Urlaub werden, aber bekanntermaßen tragen ja auch Schuhe zum Wohlbefinden bei. Passt also bestens.
Wer noch ein bisschen länger auf Batas Spuren wandeln möchte, bucht eine Bootstour auf dem Bata-Kanal, der ursprünglich als Wasserstraße dem Transport diente, und heute für Ausflugsfahren genützt wird. Für fast zwei Stunden auf dem Wasser zu schunkeln, inklusive einer mährischen Jause, hat schon gewaltigen Erholungseffekt.

Magenfreundliche Begleiter
Nicht nur das Heilwasser von Bad Luhacovice ist gut für den Magen, das gleiche gilt auch für den berühmten Jelinek-Obstbrand. Auch hier reichen die Wurzeln des Unternehmens bis ins Jahre 1894 zurück und das Aushängeschild ist selbstredend der klassische, dreimal gebrannte Sliwowitz. Aber auch ein Kräuterschnaps findet sich im Repertoire und der hat nun wirklich magenfreundliche Wirkung. Die Destillerie Jelinek stellt aber auch koscheren Sliwowitz in einem aufwändigen Verfahren her, zu dem unter anderem ein Rabbiner dreimal erscheinen muss. Museum und Schaubrennerei geben einen guten Einblick in die Herstellung der 300 Sorten, die Früchte werden sorgsam ausgewählt und den vordersten Rang nehmen natürlich die sieben Millionen Zwetschken ein, die jährlich verarbeitet werden. www.rudolfjelinek.com
Wie praktisch, dass die Schnapsbrennerei auf dem Rückweg von Zlin nach Bad Luhacovice liegt. Im näheren Umfeld gibt es dann noch eine Schokoladenmanufaktur und Schlösser zu besichtigen, aber dem widmen wir uns ein anderes Mal. Allerdings kann ein Aufenthalt in Bad Luhacovice nicht ohne Einkauf von Oblaten zu Ende gehen und die gibt es hier wirklich in allen Ausführungen.

Vom Betonmischer zum Kaffeemischer
Kaffee ist sowohl für Österreicher, als auch für Tschechen, nicht wegzudenken. Zum Frühstück, zwischendurch und natürlich zur nachmittäglichen Jause ist der Kaffee ein Muss. In Bad Luhacovice übernimmt diesen Bereich unter anderem Zdenek Marecek, der seine Rösterei seit 2016 hat und diese seit 2018 in einer 100-Jahre alten Bäckerei betreibt. Die Bohnen bezieht er über verschiedene Farmen in allen relevanten Gebieten, die er über einen europäischen Partner kennen lernt. Seinen Auslesekaffee, der nur aus Arabica Bohnen besteht, kauft er über die Rain Forest Alliance (www.rainforest-alliance.org), die den Bauern einen fairen Preis zahlt. Bei Zdenek Marecek kann man nicht nur Kaffee trinken und kaufen, sondern bei Führungen auch alles über das Rösten, den richtigen Kaffee und den richtigen Anbau erfahren. Die Führungen finden jeden Freitag zum Preis von 180,00 Kronen pro Person in Englisch statt. Filterkaffee ist übrigens die Passion des Kurkaffees und für das Hotel Alexandria wird hier eine spezielle Mischung geröstet. Zdenek Marecek hat eine Ausbildung als Bauingenieur und war dabei beim Strassenbau tätig. Mischen war also schon immer seine Leidenschaft und dass er das kann, zeigt der köstliche Kaffee, den man gleich vor Ort genießen kann. www.eshop.lazenskakava.cz

Wer die zweieinhalb Stunden nach Bad Luhavovice nicht selbst mit dem Auto fahren möchte, greift auf den Shuttle zurück, der zum Preis von 26,00 € (eine Strecke) jeden Sonntag vom Wiener Westbahnhof wegfährt. Und dieses Angebot sollte man durchaus in Betracht ziehen, denn eine gemütliche Anreise, und vor allem die wieder gut organisierte Rückreise konservieren das Gesundheitspaket aus Bad Luhacovice ganz nachhaltig. Und das ist ja schließlich Sinn der Sache.

 

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