Vor Kurzem erinnerte ich mich daran, dass ich im Vorjahr anlässlich des...
Vor Kurzem erinnerte ich mich daran, dass ich im Vorjahr anlässlich des Besuches des alten Gradenegger Pfarrhofes eines inzwischen verstorbenen Künstlers dort in der Nähe ein Plakat „Abenteuer-Wasserweg“ gesehen hatte (Gemeindegebiet Liebenfels). Und weil es in der letzten Juni-Woche in Kärnten wirklich ungewöhnlich heiß war, beschloss ich, diesen „Kühle“-versprechenden Abenteuer-Wasserweg aufzusuchen.
Lebensquell Wasser
So war es denn auch. Gleich in der Früh, nach dem Start in Glantschach, umfing mich ein dichter, kühler Wald, wo es der Sonne wirklich nur phasenweise gelingt, das Blätterdach zu durchdringen. Der Weg führt bisweilen ziemlich steil und felsig die Schlucht des Halterbachs hinauf, vorbei an Ruinen alter Mühlen, über viele kleine Holzbrücken (und auch eine Hängebrücke), begleitet vom beruhigenden, beständigen Rauschen des Wassers. Idyllisch und einfach schön! Auf dem fast 8km langen Weg nach Hart (Aufstieg rd. 300 Höhenmeter) stieß ich auf keine Menschen, jedoch auf Überraschungen: auf einer Lichtung nach etwa einem Drittel des Weges hat der Schweizer Bildhauer Klimbacher (er lebt seit den 1990ern in Liebenfels) etwa ein Dutzend seiner Skulpturen aufgestellt; mir war Klimbacher von den metallenen Brunnenfiguren in Feldkirchen ein Begriff, hier sind es zu einem wesentlichen Teil Arbeiten aus Holz. Angekündigt - also keine echte Überraschung - der Sörger Wasserfall (Fallhöhe etwa 15m), der sowohl von unten als auch von oben bestaunt werden kann. Und ziemlich am Ende des Weges gibt es ein riesiges Feld aus Farnen, das mich unwillkürlich ans Carbon denken ließ. In Hart Pause bei einem Buschenschank und dann tlw. auf der Gemeindestrasse und Waldwegen zurück zum Ausgangspunkt. Gesamtgehzeit etwa 3 Stunden.
Die Gemeinde selbst ist sehr umtriebig. Es werden hier individuelle Führungen für verschiedene Altersgruppen angeboten, bei Kindern gibt es Geschichten, Bastel- und Forschungsaufgaben und natürlich einen Abenteuerschmaus. Durchaus eine Alternative, wenn man einen heißen Sommertag mal nicht an einem der Seen verbringen möchte.
Essay by Walter Ritter
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