Die Gründung Münchens

Post vom Bayernmädl

Das Petersbergl - die Keimzelle Münchens

Der Bayern-Mädel-Blog läuft ja nun schon eine Weile. Allerdings sind wir bisher nicht dazu gekommen, über die Bayerische Landeshauptstadt zu sprechen. Da gibt es natürlich viel zu erzählen.  Aber zunächst einmal wollen wir uns damit befassen, wie die Stadt mit den vielen Namen überhaupt entstanden ist.

Der Hintergrund war folgender. 1154 kämpften Herzog Heinrich der Löwe und Heinrich Jasomirgott um Bayern. Auf dem Reichstag zu Regensburg 1156 wurde von Kaiser Friedrich I. mit dem Privilegium Minus die Entscheidung gefällt, das Land zwischen den Herzögen aufzuteilen. Einen Teil sprach er Heinrich Jasomirgott zu. Man könnte dies in gewisser Weise auch als die Geburtsstunde Österreichs bezeichnen. Und Heinrich dem Löwen, wurde das Herzogtum Bayern und Sachsen zugesprochen. Dazu gehörte nun auch ein schönes Gebiet an der Isar in der Nähe einer kleinen Mönchssiedlung und einiger kleiner Ansiedlungen. Beim Dorf Kyesinga trafen sich zwei bedeutende Salzstraßen. Allerdings musste man für diesen Handelsweg die Isar überqueren, welche zu dieser Zeit noch ein reißender, wilder mit Strudeln durchzogener Fluss gewesen sein soll.
 
Was München ausmacht, sind die sogenannten „Bazies“.  Und wen wundert es da, dass München eigentlich aus einer kleinen Gaunerei heraus entstanden ist. Frechheit siegt dachte sich der Stadtgründer des heutigen „Millionendorfes“, Heinrich der Löwe anno 1158. Man nehme eine Mönchssiedlung und ein kleines Dorf, günstig an der Salzstraße gelegen, verbinde sie mit einer zollpflichtigen Brücke an einer seichten Stelle der Isar und warte bis sich der Stadtsäckel füllt. In diesem Fall handelte es sich um das Münchner Petersbergl mitsamt der  hölzernen Kapelle, auf deren Grundfesten sich heute der berühmte „Alte Peter“ zwischen den Dächern der Altstadt erhebt. Und dazu das oben bereits erwähnte Dorf Kyesinga, welches heute als Ortsteil Giesing bezeichnet wird. Einen Namen hatte die Ansiedlung ja bereits, zu den Mönchen, Munichen.
 
Jetzt gab es nur noch ein Problem mit der Überquerung des Flusses Isar. Eine Brücke gab es ein Stück weiter unten, auf dem Gebiet der Freisinger Bischöfe. Brandstiftung war damals beinah noch ein Kavaliersdelikt und so war es dem Stadtgründer Heinrich dem Löwen, ein Leichtes, die bereits bestehende Brücke der Freisinger Bischöfe in Brand zu setzen. Wohlweislich hatte er vorher am Gachen Steig in München (heute Gasteig) eine neue errichten zu lassen.
 Den Händlern kam die neue Brücke des Löwen gerade Recht, bedeutete doch der Weg über Freising einen einen Umweg von über zwei Stunden. Der Brückenzoll, der bisher den Freisinger Bischöfen die Taschen füllte, wurde somit ab sofort vom Herzogtum Bayern einverleibt.
 
Den Herren von Freising gefiel das natürlich nicht, Bischof Otto von Freising führte Klage gegen den Herzog. Und schon damals waren gute Beziehungen von Nöten. Die hatte Heinrich der Löwe zu Kaiser Friedrich I. Barbarossa, dem Rotbart. Dieser fällte das Urteil, dass der Löwe seine Brücke behalten dürfe. Allerdings mit der Auflage, einen Teil des Zolls an die Bischöfe von Freising abzuführen. Münchens Aufschwung war ab da nicht mehr aufzuhalten. Die nördlichste Stadt Italiens, wie es heißt, wird zur Landeshauptstadt von Bayern und zur leuchtenden Stadt, wie der Schriftsteller Thomas Mann sie später bezeichnen wird. 

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