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Der Spreewald: ein in Mitteleuropa einzigartiges Binnendelta. Langsam fließende Gewässer zwischen beschaulichen Orten, in denen Sorben ihr Brauchtum pflegen. Gemächlich staken die Fährleute ihre Kähne die schmalen Wasserstraßen entlang.
Nur eine gute Autostunde südöstlich von Berlin finden Sie eine Gegend von ganz ausgefallenem Reiz. Nach der letzten Eiszeit verästelte sich die Spree hier zu einem feinmaschigen Netz von Fließen. Seit dem frühen Mittelalter wurde die Landschaft von Menschenhand gestaltet, der Wald gerodet und Landwirtschaft betrieben. Ab dem 18. Jahrhundert legten die Bauern zahlreiche Kanäle an, regulierten den Wasserstand und formten ein Mosaik aus Wiesen, Auwäldern, nassen Senken und Wasserläufen.
Sich treiben lassen
Am besten entdecken Sie den Spreewald ganz traditionell vom Wasser aus: In allen größeren Orten starten Fahrten auf den klassischen Spreewaldkähnen. Folgen Sie auf speziell arrangierten Touren thematisch dem Lauf des Jahres, tauchen Sie ein in Geschichte und Tradition der hier lebenden Sorben oder entdecken Sie die Artenvielfalt der Natur unter sachkundiger Anleitung. Oder buchen Sie einfach eine ein- oder zweistündige Rundfahrt und genießen Sie an Bord oder im Anschluss die Köstlichkeiten der Region.
Leckeres von Mutter Natur
Die Akteure des 1990 gegründeten Biosphärenreservats setzten auf Tradition, und heute glänzt der Spreewald mit etwa 70 Prozent Ökolandbau. Bekannt weit über die Grenzen der Region hinaus sind Gurken, Meerrettich oder Spirituosen – natürlich nur echt mit der geschützten Herkunftsangabe „Spreewald“. Mit Erfolg werden diese Erzeugnisse vom Spreewaldverein vermarktet.
Von der Natur lernen
Gleich drei Besucherinformationszentren vermitteln unterhaltsam Wissenswertes für Familien und Jugendgruppen: Wie der Urspreewald aussah, zeigt das „Haus für Mensch und Natur“ in der historischen Altstadt von Lübbenau. In Burg präsentiert sich der „Apfelbirnenpflaumengurkenkürbisbaum“ mit verschiedensten Produkten, von der klassischen Spreewaldgurke bis zum Zander. Wer diese Produkte einmal nach Art der Spreewälder Küche selbst ausprobieren möchte – der Baum hält verschiedene Rezepte zum Mitnehmen bereit. Trockenen Fußes unter Wasser führt das Infozentrum Schlepzig. Über den Köpfen schwimmt ein Spreewaldkahn, Schwimmpflanzen treiben an der Wasseroberfläche und ringsherum zeigen sich Raubfische wie Hecht, Zander und Aal, aber auch Plötzen, Schleien oder Rotfedern.
Barrierefrei für alle
Mehr als 90 Unterkünfte und Einrichtungen im Spreewald sind besonders auf die Bedürfnisse von Menschen eingestellt, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. So gibt es nicht nur barrierefreie Hotels und eine Handbike-Verleihstation. Sogar ein traditioneller Spreewaldkahn wurde so umgebaut, dass sich Rollstuhlfahrer mit Begleitern sicher und bequem über die Fließe staken lassen können.
Tipp:
* Gurkenradweg: 260 Kilometer lange Rundstrecke (sieben Etappen) ab Lübben mit allen Sehenswürdigkeiten des Spreewalds – inklusive Besuch in einer Gurkeneinlegerei mit Verkostung
* Exkursionen zum Thema Kultur und Tradition des slawischen Volkes der Sorben und Wenden mit ihren reich verzierten Trachten, Handwerkskunst und Bräuchen
* Wassertraum im Winter: romantische Glühweinkahnfahrt durch das Spreewälder Wasserlabyrinth
* Natürliche Thermalsole ermöglicht vielfältige Wellnessangebote, zum Beispiel in der Spreewaldtherme Burg
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