Ostern in Italien

Die Osterzeit wird in ganz Italien gefeiert - ein ganz besonderes Ereignis, das Urlauber von den nördlichen Regionen, über Mittelitalien bis in den tiefen Süden mit zahlreichen Volksfesten, Prozessionen, religiösen Feiern, Heiligen-Darstellungen und folkloristischen Events miterleben können.
Zentrum der Osterfeierlichkeiten ist natürlich Rom, das mit der alljährlichen Karfreitags-Prozession wieder viele Gläubige aus der ganzen Welt in die Ewige Stadt lockt: Am Ostersonntag spendet der Papst auf dem Petersplatz seinen Segen „urbi et orbi“. Ein spezielles Ritual ist auch die Tradition der „Sepolcri“ in der Karwoche, bei der man mit feierlichen Ritualen die Gräber der Toten besucht. Das Ei als Symbol der Osterzeit ist in Italien nicht so verbreitet wie die Taube als Symbol des Friedens, die sich in Form der traditionellen Colomba Pasquale wiederfindet, einem Hefeteigkuchen verziert mit Mandeln und kandierten Früchten. Natürlich darf auch die Torta di Pasquetta an Ostern nicht fehlen, ein Kuchen gefüllt mit Eiern, Ricotta und Spinat.

Osterfeierlichkeiten typisch italienisch
Die Südtiroler feiern am Palmsonntag, dem Sonntag vor Ostern, den Einzug Jesu in Jerusalem, der geprägt ist von bunten „Palmbesen“, Sträuße aus Olivenzweigen, Weidenzweigen, Buchsbaum, Erika und anderen Frühlingsblumen, die an lange Stangen gebunden sind und welche von den Kindern getragen werden.

Trauer und Freude spiegeln sich auch in den zahlreichen Prozessionen auf Sizilien wider. Am Karfreitag finden sich beispielsweise in Trapani über 20 Stunden zusammen und schreiten bei der „Processione dei Misteri“ mit Skulpturen, die den Leidensweg Jesu dokumentieren, durch die Stadt.

In der mittelitalienischen Region Umbrien wird Ostern in zahlreichen Städten und Dörfern gefeiert. Am 11. April können Besucher der mittelalterlichen Stadt Orvieto das Osterkonzert im gotischen Dom erleben. In Terni wird Ostern dieses Jahr mit einer großen Neuigkeit gefeiert: die Rückkehr von Umbria Jazz nach Terni mit der Frühjahrsausgabe. Am Karfreitag findet in Terni die Prozession des toten Christus statt, Ausgangspunkt ist die Piazza San Francesco um 21.00 Uhr. Die Prozession zieht sich durch verschiedene Stadtviertel und kehrt dann auf die Piazza zurück. In Marmore findet am Karfreitag die Via Crucis mit der Darstellung der Passionsgeschichte statt: von der Kirche von Marmore (wo das letzte Abendmahl nachgestellt wird) geht es über verschiedene malerische Schauplätze des Dorfs bis hin zum Park Campacci, wo die letzten Stationen (der Prozess, die Kreuzigung, der Tod und die Auferstehung) dargestellt werden. Die ganze Aufführung mit über hundert Darstellern wird beleuchtet und von Musik untermalt.

In Grassina, nahe Florenz, finden sich über 500 Menschen zusammen, die, in historische Gewänder gehüllt, den Karfreitag damit verbringen, durch die Straßen bis zum Kalvarienberg zu ziehen, um ihre Dankbarkeit zu zeigen, dass Grassina während der Pestepidemie von der Seuche verschont blieb.

In Apulien hallen an der Küste bis zum Hinterland, von den historischen Stadtzentren zu den ländlichen Gegenden, die Trauermärsche und religiösen Lieder durch die Straßen. Taranto ist eine Stadt, die für die sehr lange „Prozession der Mysterien“ berühmt ist. Von Donnerstagnacht bis zum Morgengrauen des Heiligen Sonntags finden sich Paare von barfüßigen Ordensbrüdern, die sogenannten perdune, im Zentrum ein und verzaubern die Stadt der zwei Meere mit ihrer langsamen Prozession, die sogenannte nazzicata.
 

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